Die grüne Landtagsabgeordnete Josefine Paul zu Besuch bei Münsters Polizeipräsident Hans-Joachim Kuhlisch.
Gemeinsame Themen sind bei Josefine Paul und Hans-Joachim Kuhlisch schnell gefunden. Als Fraktionssprecherin für Frauenpolitik und Mitglied des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses „Silvesternacht 2015“ tauschte sich die Politikerin mit dem Polizeipräsidenten unter anderem zu sexualisierter Gewalt aus. „Allzu oft wird im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt von einer Art Ära ‚nach Köln‘ gesprochen. Dabei existiert die Gewalt in viel größerem Umfang und schon viel länger an anderer Stelle: im häuslichen Umfeld“, sagt Josefine Paul. „Sexualisierte Gewalt allein ist bereits ein Tabu-Thema. Bei häuslicher Gewalt wird das Tabu leider noch größer. Dabei ist es enorm wichtig, das Schweigen zu brechen und Beratungsstellen und Polizei aufzusuchen.“
Hierfür sei es entscheidend, dass Opfer sexualisierter Gewalt bei der Polizei sensibilisierte Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner vorfänden, waren sich Josefine Paul und Hans-Joachim Kuhlisch einig. „Nur in einem sensibilisierten Umfeld können sensible Themen angesprochen werden“, erklärt die Landtagsabgeordnete. Und auch die Justiz müsse durch eine Reform des Sexualstrafrechts endlich den gesetzlichen Rahmen schaffen. Denn nach aktueller Rechtslage reicht es nicht für einen Straftatbestand, wenn das Opfer „nein“ sagte und der Täter dennoch agierte. Josefine Paul sagt: „Nein heißt Nein! Das Selbstbestimmungsrecht muss endlich auch Gesetzesgrundlage sein!“
Erfreulich und auch der guten Arbeit der Polizei zu verdanken sei der Rückgang der Kriminalität in Münster insgesamt, freute sich Josefine Paul.