Seit 2010 bin ich Abgeordnete in Landtag von Nordrhein-Westfalen. Gemeinsam mit Verena Schäffer bin ich Vorsitzende der grünen Landtagsfraktion. Damit bilden wir die einzige weibliche Doppelspitze im Landtag von NRW. Als Fachpolitikerin bin ich für Frauen- und Queerpolitik, Kinder-, Jugend- und Familienpolitik sowie Sportpolitik zuständig.
Mein Weg in die Politik
Am 2. März 1982 wurde ich in Helmstedt (Niedersachsen) geboren und mit zwei Geschwistern aufgewachsen. Schon in meiner Schulzeit habe ich mich politisch engagiert. Nach den rassistischen Anschlägen in Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, und den Anschlägen von Mölln und Solingen fanden sich überall in Deutschland aktive Bürger*innen zusammen, die sich für eine offene Gesellschaft und gegen Hass und Gewalt einsetzten. Gemeinsam mit einigen Freund*innen aus der Schule gründete ich ein Jugendbündnis, um ein Zeichen gegen Hetze, Hass und Gewalt zu setzen und für Vielfalt und Akzeptanz einzustehen.
Auch die Anti-Atomkraft-Bewegung hat mich politisch geprägt. Helmstedt liegt in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen DDR-Atom-Endlager in Morsleben. Aber auch das Atommülllager Asse sowie Schacht Konrad und das Wendland sind nicht weit entfernt. So habe ich meine ersten Demo-Erfahrungen bei den Anti-AKW-Protesten gesammelt.
Konsequenterweise hat mich mein Engagement 1999 zu BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN geführt, wo ich seitdem auf verschiedenen Ebenen aktiv bin. Ganz egal ob im Vorstand meines Kreisverbandes Münster, im Landesvorstand der GRÜNEN JUGEND NRW oder im Bundesfrauenrat: Ich setze mich für eine menschenrechtsorientierte Politik ein, die die Menschen in den Mittelpunkt rückt. Unsere Gesellschaft ist bunt und vielfältig. Eine lebendige Demokratie bedeutet Chancengleichheit und Teilhabe für alle. Ich will eine Gesellschaft, in der alle Menschen in ihrer Vielfalt akzeptiert und wertgeschätzt werden. Deshalb kämpfe ich für Inklusion und gegen jede Form von Rassismus und Diskriminierung.
Was mich ausmacht
Ich streite für eine Gesellschaft der Vielen, in der diese Vielfalt anerkannt und als gesellschaftlicher Reichtum begriffen wird. Rassismus und Ausgrenzung kann ich nur schwer aushalten, deshalb engagiere ich mich für eine offene Gesellschaft.
NRW steht wie kein anderes Land für Vielfalt. Die Regionen unseres Bundeslandes sind ein Teil dieser Vielfalt und des kulturellen Reichtums. NRW ist aber auch geprägt von Migration und gesellschaftlicher Offenheit. Hier leben Menschen unterschiedlichster Religionen, Nationalitäten, Weltanschauungen und Lebensentwürfe zusammen – mit allen Chancen und Herausforderungen, die eine plurale Gesellschaft ausmacht. Diese Vielfalt ist für mich Motor meines politischen Engagements.
Ich bin Historikerin. Das klingt für manche vielleicht angestaubt – ist es aber nicht. Die Vergangenheit erzählt uns Geschichten von Menschen, die uns helfen, Zusammenhänge und Entwicklungen zu verstehen. Gleichzeitig mahnt uns gerade die deutsche Geschichte mit ihren dunklen Kapiteln, wie wertvoll, aber auch wie zerbrechlich die Demokratie ist. Das ist für mich die Basis einer Politik der Zukunft. Wir müssen jeden Tag für unsere Demokratie arbeiten und sie mit Leben füllen.
Ich liebe Sport – im Privaten und im Politischen. Privat ist Sport für mich ein Ausgleich, eine Möglichkeit den Kopf frei zu bekommen und mich zusammen mit anderen zu bewegen und Spaß zu haben. Ich habe viele Jahre aktiv Fußball gespielt und gehe gerne ins Stadion des VfL Bochum oder zu den Spielen von Turbine Potsdam. Aber auch im Politischen ist Sport für mich mehr als Titel und Rekorde. Es ist vor allem ein Ort der Begegnung, Inklusion und Bildung. Sport bringt Menschen zusammen – für mich eine Herzensangelegenheit.
Im Jahr 2005 bin ich nach Münster gekommen. Die Begegnung mit vielen tollen Menschen, schöne Erfahrungen, die meine Perspektiven erweitert haben und das Stadtleben haben dazu geführt, dass NRW und Münster mich nicht mehr losgelassen haben. Hier lebe ich gerne und Stadt und Land sind mir ans Herz gewachsen.
Neben der Politik gehört für mich zu einem guten Leben, sich Zeit für Familie und Freund*innen zu nehmen, aber auch ab und an mal die Seele baumeln zu lassen und ein gutes Buch zu lesen.