Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie viel Solidarität in unserer Gesellschaft steckt und wie wichtig der soziale Zusammenhalt ist. Corona hat uns aber auch die Stärken und Schwächen unseres Sozialstaates vor Augen geführt. Wir dürfen es nicht hinnehmen, wenn jede*r Sechste in unserem Land in Armut lebt und insbesondere Kinder und Jugendliche von Armut betroffen sind. Wenn hier sogar jedes fünfte Kind in Armut aufwächst, dann ist das in einem reichen Land eine Schande.
Teilhabe und das Recht auf Selbstbestimmung stehen im Zentrum meiner Politik. Ich möchte, dass Menschen an allen gesellschaftlichen Bereichen teilhaben. Bezahlbarer Wohnraum ist eine der zentralen Gerechtigkeitsfragen unserer Zeit. Wir müssen mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen. Menschen, die von Wohnungslosigkeit betroffen oder bedroht sind, brauchen Unterstützung und Begleitung.
Zusammenleben gestaltet sich vor Ort. Deshalb müssen wir Konzepte in Stadtvierteln und Nachbarschaften entwickeln, die das ermöglichen – mit barrierefreien Wohnungen, Nachbarschafts- und Familienzentren und Pflegeangeboten rund um die Uhr. Zu lebendigen Quartieren gehören auch Orte der Begegnung, wie Bibliotheken oder das Schwimmbad, aber auch Grünflächen und sichere Verkehrswege für alle.
Die Arbeitswelt steht vor großen Herausforderungen und Veränderungen: Globalisierung, Digitalisierung und auch Klimaschutzmaßnahmen beeinflussen die Arbeitswelt immer mehr. Doch auch in Zukunft ist die Arbeit eine Quelle von Geld, Anerkennung und Selbstwirksamkeit. Es ist wichtig, dass Arbeitnehmer*innen mitbestimmen und mitgestalten können und ihre Arbeit honoriert wird. Wir kämpfen deshalb auch für faire Löhne und setzen dabei vor allem auf Tarifverträge. Faire Löhne bedeutet auch, dass Männer und Frauen gleiches Geld für gleichwertige Arbeit erhalten. Der Gender Pay Gap muss endlich Geschichte werden.
Wir müssen uns um die kümmern, die sich um unsere Gesellschaft kümmern. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass professionelle Care-Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes systemrelevant für eine funktionierende Gesellschaft ist. Beifall vom Balkon allein reicht aber nicht. Diejenigen, die sich als Pflegekräfte, Erzieher*innen, in Beratungsstellen oder der sozialen Arbeit um unsere Gesellschaft und den sozialen Zusammenhalt sorgen, brauchen gute Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung. Gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel in diesen Bereichen, müssen wir alles dafür tun, diese Berufsfelder für mehr Menschen attraktiv zu machen und Fachkräfte im Beruf zu halten.
Wir brauchen ein Gesundheitssystem, was vom Menschen aus denkt und nicht rein an Profiten orientiert ist. Eine grundlegende Gesundheitsversorgung muss allen Menschen überall im Land zugänglich sein.
Die Politik muss aber Gesundheitspolitik auch als Vorsorgepolitik verstehen. Dafür brauchen wir eine flächendeckend gut aufgestellte Gesundheitsversorgung, aber auch eine funktionierende soziale Infrastruktur im ganzen Land. Vorsorge bedeutet aber auch, Prävention zu stärken und ganzheitlich zu denken. Menschen, die sich bewegen, ein sicheres Einkommen haben, am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, in einer gesunden Umwelt leben und sich gut ernähren, sind weniger anfällig für Krankheiten.