Erinnerungskultur wach halten – Demokratiebildung fördern
Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee die Gefangenen des Konzentrationslagers Ausschwitz. In diesem Jahr jährt sich die Befreiung zum 75. Mal. Wir nehmen dieses Datum – den offiziellen deutschen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus – zum Anlass, die wichtige Arbeit von Erinnerungsorten zu würdigen und Erinnerungskultur vor Ort zu diskutieren.
Aus diesem Grund besuchen die Abgeordneten der GRÜNEN Fraktion im Landtag NRW Gedenkstätten in ganz Nordrhein-Westfalen. Die Münsteraner MdL Josefine Paul wird am Freitag, den 24.01. um 13:30 Uhr in der Gedenkstätte Villa ten Hompel, Geschichtsort Villa ten Hompel, Kaiser-Wilhelm-Ring 28 in Münster zu Gast sein.
Dazu erklärt Josefine Paul, MdL: „Die Gedenkstätte Villa ten Hompel leistet als Lernort und Begegnungsstätte einen zentralen Beitrag zur Erinnerung an die Opfer und Gräueltaten des Nationalsozialismus. Sie macht Geschichte erfahrbar und die Schicksale von Verfolgten sichtbar. Sie leistet darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Forschung, sowohl auf lokaler und regionaler Ebene, als auch darüber hinaus. Ihre Arbeit fördert aber auch die politische Bildung in der Gegenwart. Die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte und dem Terror des Nationalsozialismus trägt entscheidend zur Demokratieerziehung bei. „Nie wieder“ war stets ein gesellschaftlicher Konsens, der aber nun immer mehr in Gefahr gerät. Wie relevant dies ist, führen die weiterhin steigenden Zahlen der antisemitischen Straftaten auch in NRW vor Augen.
Wir müssen uns den Versuchen von Rechtspopulist*innen und Rechtsradikalen, die Erinnerungskultur infrage zu stellen, entschieden entgegenstellen. Wir müssen diese pflegen und gestalten. Dabei stehen wir vor neuen Herausforderungen: Zeitzeug*innen verlassen uns leider und auch die Frage nach dem Umgang mit Geschichte erfordert neue Perspektiven und Ansätze. Für die jüngere Generation, die „Digital Natives“, brauchen wir in den Gedenkstätten und -orten für die Vermittlung dieses Teils der deutschen Geschichte neue überzeugende, pädagogische Konzepte. Wir müssen die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wachhalten, um jeden Tag Haltung zu zeigen gegen Antisemitismus, Rassismus und Demokratiefeindlichkeit.“