Im heutigen Kinder- und Familienausschuss hat Minister Stamp über die aktuelle Lage in den Kitas informiert, dazu erklärt Josefine Paul, Vorsitzende und familienpolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion NRW:
„Die Infektionszahlen in den Kitas sind besorgniserregend. Der sprunghafte Anstieg von Infektionen im November zeigt, dass der Schutz von Kindern und Mitarbeitenden in den Kitas noch einmal intensiviert werden muss. Erneut hat Minister Stamp ausgeführt, was alles nicht geht. Ein Konzept, wie Kitas so sicher wie möglich gemacht werden sollen, ist er einmal mehr schuldig geblieben.
Gerade bei den Kita-Kindern die noch gar nicht geimpft werden können, kommt den Testungen eine besondere Bedeutung zu. Minister Stamp muss endlich gemeinsam mit Kommunen, Trägern und Gewerkschaften ein landesweites Testkonzept erarbeiten. Eine verbindliche Testung in Kitas und Kindertagespflegestellen für Kinder ab dem 3. Lebensjahr kann helfen, das Infektionsgeschehen in den Einrichtungen der frühkindlichen Bildung einzudämmen.
Kinder unter drei Jahren sollen weiterhin Tests zur Testung zu Hause erhalten. Im zweiten Jahr der Pandemie muss darauf hingewirkt werden, dass ausreichend Laborkapazitäten für PCR-Pool-Testungen für alle Kitas aufgebaut werden. Die Landesregierung hat es schlichtweg verschlafen, dafür zu sorgen, dass eine flächendeckende Testinfrastruktur für PCR-Pool-Testungen in NRW existiert. Auch Beschäftigte der Kitas und Kindertagespflegepersonen, auch Geimpfte und Genesene, müssen weiterhin regelmäßig die Möglichkeit von Testungen haben.
Die Pandemie ist nicht vorbei. Es war ein Fehler, das Alltagshelferprogramm zu beenden. Wir haben die Forderung nach einer notwendigen Wiederaufnahme des Programms immer wieder an den Minister herangetragen. Wir begrüßen, dass Minister Stamp dieses nun endlich wieder aufnehmen will. In den Kindertageseinrichtungen müssen weiterhin die Hygieneschutzmaßnahmen eingehalten werden, deswegen müssen die Fachkräfte entlastet werden. Dabei können die Alltagshelferinnen und -helfer die Fachkräfte unterstützen.
Weiterhin zeigt sich, dass die Landesregierung der Lage hinterherläuft. Statt vorsorgend das Alltagshelferprogramm durchlaufen zulassen, wie von Trägern und Kommunen gefordert, muss es nun wieder aufgebaut werden, weil sich die Lage auch in den Kitas zuspitzt.
Die Booster-Impfungen für Beschäftigte in Kitas werden von Kommune zu Kommune sehr unterschiedlich organisiert. Wir haben auch gegenüber Kita-Beschäftigten eine Bringschuld. Sie kümmern sich tagtäglich um unsere Kinder. Mitarbeitende in Kindertageseinrichtungen müssen mit Unterstützung des Landes unmittelbar und unkompliziert Impfangebote für die Drittimpfung durch die Kommunen erhalten.“