#Weltspieltag – wie viel Spaß Spielen macht
Der #Weltspieltag am 28. Mai soll uns alle daran erinnern, wie viel Spaß Spielen eigentlich macht. Kinder erschließen sich ihre Lebenswelt spielerisch. Spielen, Toben, Lärm machen und kreatives Chaos gehören zu einem gesunden Aufwachsen dazu. Doch haben sich die Räume, in denen Kinder sicher draußen spielen können immer weiter verkleinert. Der öffentliche Raum ist viel zu häufig ein reiner Verkehrsraum, der auf das Auto zugeschnitten ist. Dabei sollte der öffentliche Raum Begegnungsort für Menschen sein und eben auch ein großer Spielplatz für Kinder, denn Kinder brauchen Platz zum Spielen.
Das #Draußenspiel ermöglicht Kindern, sich selbst und ihre Umgebung zu erfahren. Kinder lernen ganzheitlich, d.h., sie erschließen sich ihre Lebenswelt auch dadurch, dass sie sie bespielen. Deshalb müssen wir Planungsprozesse auch mehr durch Kinderaugen betrachten, damit ihre Belange nicht zu kurz kommen. Kinder haben ein Recht auf Spiel und Freizeit und sie haben ein Recht auf Beteiligung. Den öffentliche Raum als Lebensraum zu begreifen heißt auch, dass wir mehr Spielorte schaffen müssen: Spielplätze, Naturerfahrungsräume, (temporäre) Spielstraßen, aber auch sichere Rad- und Fußwege. Wir müssen beim Autoverkehr das Tempo rausnehmen, damit der innerörtliche Verkehrsraum für alle sicherer wird.
Kinder brauchen aber auch andere Kinder zum Spielen. Deshalb sind Spielorte auch wichtige Orte, an denen Kinder sich begegnen. Auch sie brauchen ihre Räume und Treffpunkte, an denen sie selbst gestalten und über ihre Zeit verfügen.
Kinder und Jugendliche sind Expert*innen in eigener Sache und für ihre Lebenswelt. Eine kinderfreundliche Kommune bezieht dieses Expertise und diese Expert*innen in Prozesse der Raumplanung sowie der Bau- und Verkehrsplanung mit ein, damit lebendige und bewegte Kommunen Kindern wieder mehr Platz zum Spielen bietet.
Der Corona-Krise hat uns besonders deutlich vor Augen geführt, wie wichtig Räume für Kinder sind. Von heute auf morgen waren die Lebensräume von Kindern mehr oder weniger auf die eigenen vier Wände beschränkt. Soziale Kontakte konnten kaum noch stattfinden. Und in der öffentlichen Krisenbewältigung spielten Kinder kaum eine Rolle. #Kinderrechte gelten aber auch und gerade in der Krise. Deshalb müssen wir Kinderrechte endlich im Grundgesetz verankern. Und die Debatten über die Bewältigung der Krise, über Konjunkturprogramme und mögliche gesellschaftliche Veränderungen, die aus der Krise erwachsen, dürfen nicht länger über die Kinderköpfe hinweg geführt werden. Kinder sind nämlich absolut systemrelevant!