Schutz vor häuslicher Gewalt während dieser Krise
Wie internationale Studien zeigen, können die verordnete Kontaktsperre und das sog. Social Distancing zu mehr häuslicher und sexualisierter Gewalt führen. Bedingt durch fehlende Kinderbetreuung, beengte Wohnverhältnisse und Zukunftsängste steigt in der Corona-Krise bei vielen Familien auch das Stress-Level, befürchtet die Münsteraner Landtagsabgeordnete und familienpolitische Sprecherin Josefine Paul einen Anstieg häuslicher Gewalt: „Nicht für Jede und Jeden sind die eigenen vier Wände sichere Rückzugsorte. Auch in diesen für uns alle herausfordernden Zeiten muss Schutz von Frauen und Kindern vor Gewalt unbedingt gewährleistet sein. Wir brauchen freie Kapazitäten in Frauenhäusern, eine Sicherstellung von Beratungsangeboten und Notunterkünfte, denn auch sie sind in dieser Krise wichtige und kritische Infrastruktur. An erster Stelle braucht es für die Frauenschutzeinrichtungen schnelle und unbürokratische Hilfe. Dafür sind von Seiten des Landes kurzfristig zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Frauenhäuser sind gerade in der aktuell angespannten Situation absolut systemrelevant. Deshalb muss auch den Kindern von Mitarbeiterinnen in Frauenhäusern im Rahmen der Notfallbetreuung der Zugang zu entsprechenden Plätzen ermöglicht werden. Durch die eingeschränkten Möglichkeiten, reguläre Beratungsstellen aufzusuchen, sind telefonische und Online-Beratungsangebote für Frauen in Krisensituationen umso wichtiger. Diese Möglichkeiten müssen schnell und unbürokratisch ausgebaut und bekanntgemacht werden. Darüber hinaus muss die Polizei noch stärker dafür sensibilisiert werden, konsequent von der Möglichkeit der Wohnungswegweisung, d.h. ,wer schlägt, der geht’, Gebrauch zu machen.“ SPD und Grüne im Landtag NRW sehen hier akuten Handlungsbedarf und wollen dazu in der kommenden Woche im Ausschuss für Gleichstellung und Frauen mit der Landesregierung über notwendige Maßnahmen zum Schutz von Frauen beraten.
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